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Mittwoch, 22. Januar 2014

"Pörkölt" - Wiener Rindsgulasch mit Nockerln

Gulasch heisst nicht gleich Gulasch und 

ist nicht gleich Gulyás...



In kürzester Zeit zu einem herrlich, zartem Gulaschgericht mit selbstgemachten Nockerln der Wiener Küche...oder war das nun doch Ungarn?!?! ;) 
Zum ersten Mal in meinem Leben (kein Witz) habe ich mich heute einem richtigen Rindsgulasch samt Nockerln heran gewagt. Das Gulasch und die selbstgemachten Nockerln haben die, der Mama übertrumpft (bin ganz stolz drauf). Also wenn ich das kann, dann Ihr sicherlich auch! 

Ich glaub's ja gar nicht! Ich muss das Rezept einfach mit Euch teilen...bin ich froh, dass ich die Zubereitung spontan mit der Fotokamera aufgenommen habe, was eigentlich nicht geplant war, da ich ja noch nie vorher Gulasch oder Nockerln gekocht habe und nicht genau wusste, wie ich am besten vorgehen sollte. Aber meine kulinarische Inspiration dürfte mir da wohl verholfen haben.


Für diesen Post wollte ich vorher kurz im Internet nachlesen, wie man "Gulasch" korrekt in Ungarn schreibt. Und Ihr könnt Euch nicht vorstellen, worauf ich gestossen bin......auf diverseste Literaturquellen, Diskussionsforen und ganze Geschichtsbücher (!!!!) einzig und allein über "Gulasch"...im ernst?!?!??! Also habe ich mal grob ein paar Seiten durchblättert und durfte dann (doch) interessanter Weise feststellen, dass unser "Wiener Gulasch" in Ungarn nicht "Gulasch" heisst, sondern "Pörkölt".

Für diejenigen, die es interessiert, habe ich nachstehend einen kurzen Auszug zusammengefasst, warum ich mein "Wiener Gulasch" denn "Pörkölt" nenne. Für alle anderen beginnt das tolle und unglaublich leckere Rezept einen Absatz später :).

~~~
Gulasch heisst nicht gleich Gulasch
Der Name „Gulasch“ stammt von ungarisch „gulyás hús“ (= Rinderhirtenfleisch), kurz „gulyás“ ab und war in seiner ursprünglichen Form ein Suppengericht mit Fleisch, Zwiebeln und Paprika.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts galt „gulyás“ als ungarisches Nationalgericht. Das Gulasch gelang Anfang des 19. Jahrhunderts nach Wien und wurde zum "Wiener Gulasch".
Aufgrund der engen Verbindung zwischen Ungarn und Österreich, reimportierten die Ungarn das Gulasch wieder in seine ursprüngliche Heimat und nannten es, um Verwechslungen mit dem ursprünglichen ungarischen Suppengericht „gulyás“ erst gar nicht aufkommen zu lassen, „pörkölt“.
Heute versteht man in Ungarn unter „Gulyás“ eine Suppe, während das „Pörkölt“ („Angeröstetes“) dickflüssig ist und am ehesten dem Wiener Gulasch entspricht. 

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Und so geht's...

Ihr braucht...

...für das Pörkölt:
500g Rindsgulaschfleisch
2-3 Zwiebeln
2 Karotten
2 Knoblauchzehen
2 TL Paprikapulver (edelsüss)
2 EL Tomatenmark
1 TL Senf
1 Chillischote (getrocknet, zerstampft)
2 Lorbeerblätter
ein Schuss Rotwein
etwas frischen Thymian und Petersilie 
Salz & Pfeffer
etwas Fett (Olivenöl oder Butter) zum Braten
ca 0,75-1 l kochendes Wasser
und am besten einen Schnellkochtopf

...für die Nockerln:
2 Eier (S) oder 1 Ei (M/L)
2 EL Butter (Zimmertemperatur)
5 EL Mehl
100ml Milch (Zimmertemperatur)
Salz


Zubereitung:

Das Pörkölt

  1. Das Fleisch in 2 cm grosse und gleichmässige Stücke schneiden. 
  2. Die Zwiebeln und Karotten schälen und grob schneiden. 
  3. Die Knoblauchzehen hingegen fein hacken und alle Zutaten griffbereit vorbereiten. 
  4. (TIPP: ich habe in einem Mörser ganze Salz- & Pfefferkörner zusammen mit der Chillischote zerrieben)
  5. Nun das Fett im Schnellkochtopf heiss werden lassen und das Rindfleisch portionsweise darin scharf anbraten. 
  6. Das angebrannte Rindfleisch wieder raus aus dem Schnellkochtopf nehmen und kurz bei Seite (zB Schüssel oder Teller) legen. 
  7. Jetzt die Zwiebeln, Karotten und den Knoblauch im Topf anbraten, bis die Zwiebeln glasig werden (vielleicht müsst Ihr noch etwas Fett hinzufügen).
  8. Dann das Tomatenmark, Paprikapulver, den Senf, Kümmel und Chilli-Salz-Pfeffer-Mischung im Topf kurz vermischen. 
  9. Das Rindfleisch wieder in den Topf zu den anderen Zutaten legen.
  10. Anschliessend ein Schuss Rotwein und frisch gezupften Thymian hinzufügen und warten bis der Alkohol abkocht (ein paar Sekunden).
  11. Jetzt fügen wir so viel (heisses oder kochendes) Wasser zu, bis das Fleisch gut bedeckt ist (je nach Topfgrösse wird das ca 0,75-1 Liter sein).
  12. Den Schnellkochtopf nun schliessen und warten bis durch den Druckaufbau der zweite Ring am Deckel aufscheint. 
  13. Die Hitze etwas reduzieren und ca. 20 Minuten garen lassen. Der Druck sollte sich zwischen dem ersten und zweiten Ring befinden. 
  14. Nach den 20 Minuten den Topf vom Herd nehmen und abdampfen lassen. 
  15. Lorbeerblätter entfernen und das Fleisch raus sieben und kurz bei Seite stellen. 
  16. Einen Handmixer/Pürrierstab nehmen und das "Gulaschsaft" mixen, sodass es schön cremig wird. Mit etwas Sauerrahm und Petersilie abschmecken. Fertig!

Jetzt kommen wir zu den Nockerln =)

Die Nockerln

  1. In einer Schüssel und einem Kochlöffel zuerst die weiche Butter (Zimmertemperatur) mit zwei kleinen Eiern (oder einem grossen Ei) und einer Prise Salz gut vermischen. 
  2. Anschliessend 100ml Milch (Zimmertemperatur) hinzufügen und weiter rühren. 
  3. Nun löffelweise Mehl hinzufügen und so lange umrühren, bis es ein klebriger Teig wird. Tolles Training für die Arme ;-)
  4. In einem Topf gesalztes Wasser zum Kochen bringen. Aus dem Teig, mit zwei (leicht befeuchten) Esslöffeln Nockerl formen und in das Salzwasser legen. 
  5. Die Nockerl so lange kochen, bis sie an der Oberfläche schwimmen (dauert nur wenige Minuten) und anschliessend abseihen. Fertig! 

TIPP: Wenn der Teig zu trocken ist, einfach ein Schuss Milch oder wenn er zu flüssig ist, dann 1-2 Löffel Mehl nehmen.


am besten die Zutaten übersichtlich und griffbereit vorbereiten
Mehl, Eier, Butter und Milch zu einem Teig verrühren...

...bis der Teig klebrig ist, wie ein geschmolzener Kaugummi

Ich wünsche einen guten Appetit! 




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